Das Leben hat viele Seiten

07. Oktober 2015

Gangelt. Schülerinnen aus St. Ursula teilen Zeit mit Menschen mit Behinderungen

„Herzlich willkommen zum Gottesdienst!“ – mit diesen Worten begrüßte Diakon Thomas Hoff, Ordensvertreter in der Katharina Kasper ViaNobis GmbH, zwölf Schülerinnen des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula. Diese hatten sich entschieden, die in der Oberstufe angebotenen „Tage der religiösen Orientierung“ in den Einrichtungen in Gangelt zu verbringen. Ute Kelleners, Assistenz der Ordensvertretung, hatte für die jungen Frauen ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. „Gottesdienst“ waren dabei nicht nur die geistlichen Impulse, die zu verschiedenen Tageszeiten stattfanden. Vor allem sollte sich dieser im gemeinsamen Tun mit Mitmenschen vollziehen: Jeweils zu zweit hatten die Schülerinnen die Aufgabe, einen überdimensionalen Würfel aus Holz in seine Einzelseiten zu zerlegen. Diese wurden in Wohngruppen und Bereichen der Tagesstruktur zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern auf kreative Art und Weise gestaltet. So wurde eine Seite zum Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, eine andere zum Landschaftsbild, wieder andere wurden zu abstrakten Farbvariationen oder bunten Collagen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass der Kontakt zu Menschen mit geistiger Behinderung so leicht fällt“, stellte Schülerin Luisa Lingen fest, als am Ende der Tage der Würfel wieder gemeinsam zusammengesetzt wurde. Auch Laura von der Loo zog ein positives Fazit: „Die Stimmung in der Gruppe war richtig gelöst, die Bewohner sind total fröhlich und haben richtig viel Freude.“

Norbert Scheufen, Fachbereichsleiter ViaNobis – Die Eingliederungshilfe, nahm die Präsentation des fertigen Würfels entgegen und freute sich über die neuen Erfahrungen der Schülerinnen: „Die jungen Damen haben ganz unbefangen ihre Zeit mit den Bewohnern unserer Einrichtungen geteilt. Eine gute Gelegenheit, Vorurteile abzubauen und neue Eindrücke für das ganze Leben zu gewinnen.“ Diese konnten unzweifelhaft gewonnen werden.

Fragen nach möglichen Ausbildungen und Arbeitsplätzen in der ViaNobis beantwortete Sarah Mols, Mitarbeiterin der Personalgewinnung. Sie ermutigte die Teilnehmerinnen, die im Rahmen der Exerzitientage gesammelten Eindrücke durch Praktika oder andere Tätigkeiten bei der ViaNobis zu untermauern. Diese Erfahrungen könnten sie gut für ihre persönliche Ausbildungs- und Studienwahl nutzen. Darüber hinaus verteilte sie Informationsmaterial zur Berufswahl an die Teilnehmerinnen.

„Dass ihr Dienst am Mitmenschen auch Dienst für Gott war, wurde den Schülerinnen mit dem biblischen Schlusswort der Orientierungstage noch einmal ganz deutlich“, so Diakon Hoff. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan (Jesus Christus).“

Zum Bild: Ordensvertreter Thomas Hoff, Ute Kelleners und Fachbereichsleiter Norbert Scheufen (letzte Reihe v. l.., alle ViaNobis) freuten sich mit den Bewohnerinnen über den Besuch der Schülerinnen.

 



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