Unterhaltung, Musik und Tiefgang – Veranstaltung des Katharina Kasper-Heims begeistert das Publikum

13. Dezember 2018

Gangelt. Bei einer Veranstaltung des Katharina Kasper-Heims in Gangelt war Ende November der Name Programm: „Das Letzte – von wegen Schluss mit lustig!“

Der Vortrag des Bestattermeisters Edwin Otten aus Gangelt zur Bestattungskultur im Wandel war eingebettet in ein ebenso tiefsinniges wie unterhaltsames Abendprogramm. Durch dieses führte Diakon Thomas Hoff. Der Ordensvertreter in der Katharina Kasper ViaNobis GmbH wechselte sich mit Stefan Güsgen, Diplom Sozialpädagoge, Coach und Künstler, in mehreren kurzen Passagen ab, die alle eines gemein hatten: das Beschäftigen mit „dem Danach“.

„Heute gehts ans Eingemachte! Wir möchten mit Ihnen über Ihr Ende sprechen“, mit diesen Sätzen brachte Josef Aretz das Thema des Abends sofort in den ersten Minuten auf den Punkt. Humorvoll fuhr der Leiter des Katharina Kasper-Heims fort: „Wenn es den Tod nicht gäbe, die Menschheit müsste ihn erfinden. Stellen Sie sich doch mal vor, wir würden nicht sterben. Die Erde wäre schon längst kollabiert. Sie würde uns nicht mehr aushalten.“

Der Einrichtungsleiter begrüßte unter den rund 80 Anwesenden einen Gast aus der Schweiz ganz besonders: Schwester Liliane Juchli, die Grande Dame der Pflege. „Wer den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege erlernt hat, kennt Schwester Liliane Juchli“, so Aretz. Ihr Name sei seit Jahrzehnten das Synonym für die Professionalisierung und Lehre der Pflege. Sie habe die Entwicklung und Lehre der Pflege im gesamten deutschsprachigen Raum und zum Teil auch im niederländischen sowie italienischen Sprachraum in den vergangenen vier Jahrzehnten tiefgreifend und nachhaltig beeinflusst. „Ihr Pflegelehrbuch, ´Der Juchli´, war und ist das Standardwerk der Pflege. Neben den sehr schönen Beschreibungen von Verrichtungen in der Pflege war es Schwester Liliane immer wichtig, den ganzen Menschen zu sehen – also den Körper, die Seele und den Geist. Ihre Aussage war und ist, dass die Würde des Menschen bei jeglicher Begleitung von Mitmenschen das Wichtigste ist, insbesondere auch eine würdevolle Begleitung und ein würdevoller Umgang mit dem Tod.“ 

Diakon Thomas Hoff warb in seinem Vortrag „Neue Seiten nach dem letzten Blatt …– Der Versuch eines Ausblicks auf das Danach“ darum, eine neue Sichtweise auf ein möglicherweise wundervolles Leben nach dem Tod zu nehmen. Dazu gab der Ordensvertreter der ViaNobis Einblicke in seine Kindheit und seinen Beruf sowie die Welt der griechischen Philosophie. Dass es durchaus auch andere Ansätze und Arten gibt mit dem Tod umzugehen als die uns bekannten, zeigte Hoff durch Vergleiche mit anderen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen. So werden in Ghana die Verstorbenen beispielsweise in einen weißen Sarg gebettet und von ihren Angehörigen und Freunden singend und tanzend in weißer Kleidung verabschiedet.

Edwin Otten, Bestattungsunternehmer aus Gangelt, gab einen Überblick über die Bestattungskultur im Wandel der Zeit. War die klassische Erdbestattung im Sarg lange Zeit die beliebteste Bestattungsform, so sei diese in den vergangenen Jahren längst von alternativen Bestattungsformen abgelöst worden: Von der Feuer-, Baum-, See- oder Flussbestattungen, über die Bestattung auf einer Almwiese bis hin zur Luft- oder sogar Weltraumbestattung sei heutzutage alles möglich, so Otten. 

Für fantasievolle und unterhaltsame Momente sorgte der Kölner Stefan Güsgen. Das Motto „Musik, Humor & Du sind besser als Tabu“ füllte er mit einem faszinierenden Zusammenspiel aus Gesang, Magie und viel Humor. Seine selbst komponierten Lieder mit Titeln und Zeilen wie „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ oder „Dem Leben nicht mehr Zeit, der Zeit sollst du mehr Leben geben“ begeisterten restlos jeden der Anwesenden. Auch kleine Lebensweisheiten gab der Künstler dem Publikum mit auf den Weg. So stellte er sich beispielsweise die Frage: „Was kann ich anderen da lassen, wenn ich gehe?“ und ermutigte die Anwesenden, es ihm gleichzutun. „Lacht weiterhin über das, über das wir zusammen gelacht haben!“, dies könne Güsgen sich als Appell an seine Hinterbliebenen vorstellen.  

Die Veranstaltung aus der Reihe „Miteinander im Quartier" bot den Anwesenden Unterhaltung, aber dem Thema entsprechend auch Tiefgang und zum Nachdenken anregende Impulse zu einem gelasseneren Umgang mit dem Tabuthema Tod. Als am Ende des Abends alle Anwesenden gemeinsam mit Stefan Güsgen das Lied „Niemals geht man so ganz“ von Trude Herr anstimmten, war dies ein würdiger Abschluss einer rundum gelungenen Veranstaltung. 

Mehr zu den Veranstaltungen des Katharina Kasper-Heims gibt es unter www.katharina-kasper-heim.de


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Karina Saar
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