Lokales Gesundheitszentrum in Traben-Trarbach

23. November 2016

Neue Strukturen stärken für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung

Die Initiative „Starke Kommunen – Starkes Land“ hatte intensive Analysen zur Fragestellung der Gesundheitsversorgung an der Mittelmosel durchgeführt. Spätestens seither ist dieses Thema in aller Munde. Denn die Demographie prognostiziert eine medizinische Unterversorgung für die Mittelmosel – zumindest mit den bisherigen Strukturen.

Daher hat die DERNBACHER GRUPPE KATHARINA KASPER als Träger des Anna-Henrietten-Stift Traben-Trarbach gemeinsam mit der Kommune und dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie nach Lösungen gesucht. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in der Region zukunftssicher zu gestalten.

„Wir planen für das erste Halbjahr 2017 ein lokales Gesundheitszentrum in Traben-Trarbach, das die ambulante medizinische Versorgung auf eine breite Basis stellt und wohnortnah sichert“, beschreibt Geschäftsführerin Elisabeth Disteldorf. Gemäß der demographischen Entwicklung zeichnen sich an der Mittelmosel vor allem für die hausärztliche Versorgung zukünftig Engpässe ab. Mit dem lokalen Gesundheitszentrum werden diese durch neue Konzepte und Strukturen abgefangen. Zusätzlich wird das Spektrum über den rein medizinisch-therapeutischen Aspekt hinaus erweitert. So stehen die Weiterentwicklungen der Schwerpunkte Prävention und Beratung auf dem Programm. Außerdem ist die Intensivierung der Netzwerkarbeit für die Versorgung palliativer Patienten sowie demenziell veränderter Menschen geplant. Dies erfolgt gemeinsam mit anderen Gesundheitsanbietern aus allen Bereichen, sei es kommunal oder privat.

Das Konzept ist im Nachgang zur Zukunftsinitiative „Starke Kommune – Starkes Land“ sowie einer anschließenden bundesweiten Suche nach erfolgreichen Lösungsansätzen entstanden und wurde vom Lehrstuhl für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt mit bundesweiten Recherchen begleitet. Daraus wurde das Konzept des lokalen Gesundheitszentrums entwickelt.

Als Ort für das neue Gesundheitszentrum in Traben-Trarbach bietet sich das Anna-Henrietten-Stift an. Die Nutzung durch die Patienten hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass dieses als Krankenhausstandort kaum noch nachgefragt wird. Die Belegung ist auf weniger als 20 Prozent gesunken, was bedeutet, dass von den insgesamt 21 Betten durchschnittlich knapp 4 belegt sind. Die bisherigen Angebote werden im nur wenige Kilometer entfernten Klinikum Mittelmosel Zell konzentriert. Dabei hat der Träger selbstverständlich auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen Sorge getragen.

Am Standort Zell existiert bereits ein qualifiziertes medizinisches Spektrum einschließlich moderner Notfallversorgung rund um die Uhr. Dieses wird jetzt im Zusammenhang mit der Standortkonzentration weiterentwickelt. Dazu zählt zum einen die Etablierung des neuen Schwerpunktes Geriatrie mit 25 Betten. Dieser ist auf Patienten in fortgeschrittenem Lebensalter und die damit verbundene Multimorbidität spezialisiert.

Zum anderen wird eine interdisziplinäre Versorgung eingerichtet. Hier besteht, im Gegensatz zu den bekannten Zuordnungen durch den Landeskrankenhausplan beispielsweise nach Chirurgie oder Innerer Medizin, mehr Flexibilität. Das heißt, dass hier eine optimierte Anpassung an den regionalen Versorgungsbedarf einerseits und die fachärztlichen Ressourcen andererseits möglich ist.

„Ziel all unserer Maßnahmen ist es, die medizinische akutstationäre sowie die ambulante fachärztliche Versorgung hier bei uns, für die Menschen an der Mittelmosel bedarfsgerecht sicherzustellen“, betont Disteldorf.

 



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